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Sustainable living
Jedes Mal, wenn wir ein Produkt kaufen, achten wir oft nur auf den Preis, die Qualität oder das Design. Doch hinter jedem Gegenstand, den wir benutzen, verbirgt sich eine lange Geschichte, die wir selten kennen – angefangen bei den Rohstoffen aus der Natur, über den Herstellungsprozess, die Nutzung, bis hin zum Abfall. Hier kommt die Life Cycle Assessment (LCA) ins Spiel – eine Methode, die uns hilft, das große Ganze zu sehen und die Auswirkungen eines Produkts von Anfang bis Ende abzubilden.
Durch das Verständnis von LCA können wir nicht nur den wirtschaftlichen Wert, sondern auch die Umweltauswirkungen der von uns konsumierten Produkte bewerten. Das macht uns bewusster, dass jede Kaufentscheidung eine Entscheidung ist, die unseren Planeten beeinflusst.
LCA, oder Life Cycle Assessment, ist eine Methode zur Messung der Umweltauswirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus. Diese Methode beschreibt die Reise eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder zum Recycling.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Umweltberichten untersucht LCA alle Phasen und liefert uns so ein vollständiges Bild. Diese Methode hilft, kritische Punkte zu identifizieren, an denen die größten Auswirkungen auftreten, sodass Verbesserungen an der richtigen Stelle vorgenommen werden können. Heute wird LCA nicht nur von Wissenschaftlern und Regierungen genutzt, sondern auch von großen Marken, die ihr Nachhaltigkeitsengagement unter Beweis stellen wollen.
Jedes Produkt hat eine komplexe Reise. Im LCA wird diese Reise in der Regel in vier große Phasen unterteilt.
Die erste Phase ist die Rohstoffgewinnung, bei der natürliche Ressourcen zu Produktkomponenten verarbeitet werden. Zum Beispiel benötigt die Herstellung von Plastikflaschen Erdöl, während Edelstahlflaschen den Abbau von Metallerzen erfordern. Diese Phase trägt oft stark zum CO₂-Fußabdruck bei, da Bergbau und Verarbeitung von Rohstoffen große Energiemengen erfordern, Treibhausgase erzeugen und Ökosysteme schädigen können.
Die zweite Phase ist die Produktion und der Vertrieb. Die Produktion erfordert Energie, Wasser und Chemikalien. Auch der Vertrieb trägt zu den Auswirkungen bei, insbesondere wenn Transporte über Kontinente hinweg mit emissionsintensiven Transportmitteln erfolgen.
Die dritte Phase ist die Nutzung. Bei elektronischen Produkten kann die Nutzungsphase erhebliche Auswirkungen haben, da sie über viele Jahre hinweg Energie verbrauchen. Bei Produkten wie Kleidung entstehen die Auswirkungen in dieser Phase eher durch Waschen und Pflege.
Die letzte Phase ist die Entsorgung oder das Recycling. An diesem Punkt entscheidet sich das Schicksal des Produkts: landet es auf der Deponie oder erhält es durch Recycling eine zweite Chance? Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass nicht alle Materialien leicht recycelbar sind, sodass viele Produkte letztlich auf Deponien landen. Diese Problematik fördert das Konzept der Kreislaufwirtschaft, bei dem Produkte so gestaltet werden, dass sie optimal wiederverwendet oder recycelt werden können, um Abfälle und Umweltauswirkungen insgesamt zu verringern[Ref].
Für Unternehmen ist LCA ein strategischer Ansatz, der helfen kann, Betriebskosten zu senken und Umweltauflagen einzuhalten. Wenn Unternehmen die größten Einflussfaktoren kennen, können sie Maßnahmen ergreifen, um diese zu verringern – etwa durch den Einsatz erneuerbarer Energien in Fabriken oder die Nutzung umweltfreundlicherer Rohstoffe.
Für Verbraucher bietet LCA transparentere Informationen. Sie können Produkte nicht nur nach Preis und Qualität vergleichen, sondern auch danach, wie stark sie die Umwelt belasten. So können Verbraucher umweltfreundlichere und verantwortungsvollere Produkte wählen.
Darüber hinaus schafft diese Transparenz Vertrauen zwischen Marken und Kunden. Wenn ein Unternehmen seine LCA-Ergebnisse offenlegt, zeigt es ein echtes Engagement für Nachhaltigkeit – und nicht nur eine grüne Marketingkampagne.
In der Lebensmittelproduktion ist Energie ein wichtiger Faktor, der oft übersehen wird. Zum Beispiel bei der Herstellung von Ananas in Dosen in Indonesien – vom Schälen bis zur Kühlung – benötigt jeder Schritt große Energiemengen, sei es zum Antrieb von Maschinen oder zur Erzeugung von Dampf. Genau dies wird durch LCA berechnet, um den ökologischen Fußabdruck zu bewerten.
Eine LCA-Studie in einer Fabrik auf Sumatra ergab, dass dieser Prozess eine Umweltwirkung von 0,0514 kg CO₂-eq/kg Produkt (Global Warming Potential), 0,000262 kg SO₂-eq/kg (Versauerungspotential) und 0,000201 kg PO₄-eq/kg (Eutrophierungspotential) verursacht. Eine mögliche Verbesserung ist die Nutzung von Solarpaneelen zur Energieversorgung, die das GWP um bis zu 71,8 % reduzieren kann. Die Verwertung fester Abfälle zu Saftkonzentrat kann die Umweltauswirkungen sogar um fast 99 % verringern [Ref].
Auch als Verbraucher haben wir eine wichtige Rolle. Wir können damit beginnen, Produkte zu wählen, die LCA-Informationen oder Umweltzertifizierungen enthalten. Zudem ist die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten ein wirksamer Schritt, etwa durch Reparieren statt sofortigem Neukauf.
Wir können auch Marken unterstützen, die transparent über ihre Produktionsprozesse informieren. Je mehr Verbraucher Marken mit einem hohen Nachhaltigkeitsengagement wählen, desto größer wird der Druck auf die Industrie, sich zu verändern.
Ebenso wichtig ist es, sich daran zu gewöhnen, nach Herkunft und Ende der Produktreise zu fragen. Einfache Fragen wie „Woher kommt dieses Material?“ oder „Wohin geht dieses Produkt, wenn es nicht mehr gebraucht wird?“ helfen uns, klügere Entscheidungen zu treffen.
Life Cycle Assessment ist nicht nur eine technische Analysemethode, sondern auch eine Brücke, die Verbraucher, Unternehmen und Umwelt in einem gemeinsamen Bewusstsein verbindet. Indem wir die Reise eines Produkts von Anfang bis Ende betrachten, verstehen wir, dass jede Kaufentscheidung entweder zum Schutz oder zur Schädigung unseres Planeten beiträgt.
In einer Zeit, in der Umweltfragen immer dringlicher werden, bedeutet das Verständnis von LCA, sich mit dem Wissen auszustatten, um bessere Entscheidungen zu treffen. Fangen wir mit kleinen Schritten an: Wählen Sie verantwortungsvollere Produkte, unterstützen Sie transparente Unternehmen und gehen Sie achtsam mit Gütern um. Denn letztlich ist Nachhaltigkeit eine gemeinsame Verantwortung.
Jejakin’s green programs combine high-tech monitoring, biodiversity restoration, and community-led initiatives to deliver powerful, sustainable change across ecosystems.